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Master-Studiengang Mediation und Konfliktmanagement (M.A./LL.M.)


Was ist Mediation? Was ist Konfliktmanagement?

Mediation

Mediation ist eine Methode zur Konfliktbeilegung, in der ein neutraler Dritter auf freiwilliger Basis zwischen zwei oder mehr Parteien vermittelt und sie darin un­ter­stützt, gemeinsam eine interessengerechte Lösung zu erarbeiten.

Diese Art der Konfliktlösung wurde in den 1960er und 1970er Jahren in den USA entwickelt. Sie stellt dort mittlerweile in vielen Bereichen eine ebenso häufig wie erfolgreich genutzte Alternative zum gerichtlichen Verfahren dar. Auch in Deutschland sowie in anderen europäischen Ländern findet das Kon­zept der Mediation zunehmend Verbreitung, was sich u.a. im Erlass des deut­schen Me­dia­tionsgesetzes 2012 widerspiegelt.

Im Vergleich sowohl zu herkömmlichen Gerichtsverfahren, in denen eine Partei auf Kosten der anderen ge­winnt, als auch zu klassischen Kom­pro­miss­lö­sun­gen, bei denen beide Seite gleichermaßen nachgeben müssen, ist das Ziel der Mediation ein anderes:

Bei der Mediation geht es darum, dass auf Basis der In­te­ressen der Beteiligten der Konflikt oder die komplexe Ent­schei­dungs­si­tua­tion so bearbeitet wird, dass eine sogenannte Win-Win-Lösung erzielt wird.

Dabei bleibt die inhaltliche Verantwortung für die Konfliktlösung bei den Par­teien, wäh­rend der Mediator bzw. häufig ein interdisziplinär zusammen­gesetztes Mediatorenteam die Verantwortung für den Prozess der Konfliktbearbeitung übernimmt: Er entwirft ein situationsadäquates Ver­fahren, schafft die Rah­men­be­din­gun­gen für eine konstruktive Kommunikation, strukturiert das Gespräch und dokumentiert dessen Ergebnisse. In dieser umfassenden Unterstützung der Parteien in einem selbst­be­stim­mten Prozesse der Erarbeitung eines für alle Seiten befriedigendes Ergebnisses liegt die spezifische Her­aus­forderung und der besondere Wert der Mediation.

Der Anwendungsbereich für die prozeduralen Kompetenzen, die einen guten Mediator auszeichnen, reicht dabei weit über klassische Konfliktbearbeitungen hinaus: In allen Entscheidungsprozessen von einiger Komplexität sind diese Fähigkeiten eine wichtige Grundlage - so z.B. im Konfliktmanagement, in der Team­arbeit, Projektentwicklung und Verfahrensgestaltung.

Konfliktmanagement

In vielen Konflikten beginnt im Anschluss an gescheiterte Verhandlungen un­mittel­bar ein Streitentscheidungsverfahren. Grundgedanke des Kon­flikt­mana­ge­ments ist es demgegenüber, den Verlauf eines Konfliktes gezielt zu be­ein­flus­sen, indem vor allem der Frage, welches Verfahren für die Be­ar­bei­tung eines Konflikts geeignet ist, besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Mittels eines systematischen und institutionalisierten Umgangs mit Konflikten in Unter­nehmen und Organisationen, bei Gericht, in der internationalen Friedens­vermittlung und in zahlreichen anderen Kontexten soll die Bedeutung des Zufalls in der Kon­flikt­bearbeitung sinken - stattdessen sollen Konfliktparteien bei ihrer be­wuss­ten Wahl eines interessengerechten Konflikt­bearbeitungs­verfahrens professionell begleitet werden.

Mediation und Konfliktmanagement basieren in ihren wissenschaftlichen Grundlagen u.a. auf Teilbereichen der Rechtswissenschaft, Politikwissenschaft, Ökonomie, Sprachwissenschaft und Psychologie und werden daher als klas­si­sche "Schnittmengenwissenschaft" bezeichnet. Eine fundierte Media­tions­ausbildung stützt sich auf Erkenntnisse dieser Teildisziplinen und führt sie an­wen­dungs‏orientiert zusammen.